AGFA HE/001132 User Manual Page 223

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KOLBE, F.: Friedrich Kolbe: Autor der Dissertation „Erzbischof Adalbert I von Mainz und Heinrich V.
(Heidelberg 1872). Könnte ident sein mit jenem Dr. Friedrich Kolbe, der als 2. Kustos der
Universitätsbibliothek zu Bonn im Jahre 1889 als verstorben gemeldet wurde.
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KOLBE, Hermann: Adolf Wilhelm Hermann Kolbe, Chemiker: Geb. am 27. 09, 1818 in Elliehausen bei
Göttingen, gest. am 23. 11 1884 in Leipzig; Schwiegervater von >E. v. Meyer, Onkel von H. Ost,
Freund >Franklands. Absolvierte 1838 das Gymnasium in Göttingen und studierte anschließend bei
>Wöhler Chemie an der Universität.
1842 ging Kolbe zu Bunsen nach Marburg und promovierte als Assistent Bunsens 1843; Im
Marburger Laboratorium gelang Kolbe die erste Totalsynthese einer organischen
Verbindung, nämlich der Essigsäure aus Kohlenstoff, Wasser unter Verwendung von
Schwefel und Chlor.
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1845 wurde Kolbe Assistent bei >Playfair in London, da er als Kenner
der gasanalytischen Methode Bunsens im Auftrag der englischen Regierung
Gasuntersuchungen in Kohlegruben durchführen sollte, um Methangasexplosionen zu
verhindert. 1847 übernahm er als Redakteur das von Liebig, Wöhler und Poggendorff
begründete „Handwörterbuch der reinen und angewandten Chemie in Braunschweig. In den
Sommerferien arbeitete Kolbe wieder im Marburger Laboratorium und als Bunsen 1851 nach
Breslau ging, setzte er alle Hebel in Bewegung damit Kolbe ohne Habilitation oder
Dozententätigkeit 1851 sein Nachfolger in Marburg als o. Prof. für Chemie werden konnte.
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1865 wurde Kolbe als Nachfolger von Liebig an die Universität in Leipzig und als Vorstand des
dortigen chemischen Instituts berufen. Fanatischer Anhänger der dualistischen Theorie der
zusammengesetzten „Radicale“ von Berzelius, wonach organische Verbindungen ähnlich zu
anorganischen aus einem elektropositiven und einem elektronegativen Teil bestehen, durch
Abwandlung in die Paarlings-Theorie; schärfster Gegner der Gerhardt'schen Typentheorie sowie der
Stereochemie im allgemeinen; postulierte sekundäre und tertiäre Alkohole sowie stufenweise
Oxidationsprodukte; erkannte die Vierwertigkeit des Kohlenstoffatoms; stellte Essigsäure aus rein
anorganischen Komponenten her; synthetisierte und untersuchte die Salicylsäure; ignorierte 1860
der internationalen Chemikerkongress zur Vereinheitlichung der chemischen Zeichensprache und
übernahm dessen Beschlüsse gezwungenermaßen erst 1870; Redakteur des Journals für
Praktische Chemie, das er für polemische Ausfälle nutzte; führte 1881 gemeinsam mit >Frankland
einen Prioritätsstreit mit >Kekulé bezüglich der Valenztheorie; Beiträge zur Entwicklungsgeschichte
der theoretischen Chemie; verfasste das Ausführliche Lehrbuch der Organischen Chemie"; erhielt
die Davy-Medaille und 1872 den Maximilians-Orden für Kunst und Wissenschaft; Geheimer Hofrat;
1877 Dr. med. h.c. in Tübingen; (Ehren-) Mitglied zahlreicher gelehrter Gesellschaften; nach ihm
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Centralblatt für Bibliothekswesen 6, 1889, S. 232.
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Siehe Stock 2007, S. XCIII.
131
Siehe Stock 2007, S. XCV, Fußn. 134.
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